Ohne Betriebsrat gibt es keine offizielle Vertretung der Arbeitnehmerinteressen, was dazu führen kann, dass die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer weniger wirksam vertreten und durchgesetzt werden. 

Im Betrieb müssen mindestens fünf ständig wahlberechtigte Arbeitnehmer beschäftigt sein, von denen drei auch wählbar sind. Erst dann kann ein Betriebsrat gegründet werden. Für die eigentliche Gründung ist die Bestellung eines Wahlvorstands notwendig, der die Wahl organisiert. 

Ja, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind. Der Prozess erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen. 

Die Wahl des Betriebsrats muss nach den Vorschriften des Betriebsverfassungsgesetzes (BetrVG) und der Verordnung zur Durchführung des Betriebsverfassungsgesetzes (Wahlordnung) durchgeführt werden. 

Die regelmäßigen Betriebsratswahlen finden alle vier Jahre zwischen dem 1. März und dem 31. Mai statt. Eine Betriebsratsgründung ist jedoch jederzeit möglich, wenn es im Betrieb noch keinen Betriebsrat gibt oder ein gesetzlich definierter Umstand eine außerordentliche Wahl rechtfertigt, z.B. der Rücktritt des bisherigen Betriebsrats oder eine erfolgreiche Wahlanfechtung. 

Grundsätzlich steht allen ArbeitnehmerInnen das Recht zu, einen Betriebsrat zu gründen. Dazu sind lediglich drei Beschäftigte erforderlich, die gemeinsam die Initiative ergreifen. Sollte die Betriebsleitung die Gründung verhindern wollen, macht sie sich strafbar. Allerdings müssen mindestens fünf wahlberechtigte Beschäftigte im privaten Betrieb wahlberechtigt sein. Von ihnen müssen drei Voraussetzungen zur Kandidatur erfüllt werden.

Bei der Betriebsratswahl wird zwischen zwei Verfahren unterschieden: In Betrieben mit mehr als 100 Wahlberechtigten findet das normale Wahlverfahren statt, das entweder als Listenwahl oder als Personenwahl durchgeführt werden kann. In kleineren Betrieben mit fünf bis 100 Wahlberechtigten kommt das vereinfachte Wahlverfahren zur Anwendung, das immer eine Personenwahl ist. Wird das falsche Wahlverfahren gewählt, kann die Wahl angefochten werden.

Jeder Arbeitnehmer im Betrieb kann die Gründung eines Betriebsrats anregen. 

Die Entscheidung, einen Betriebsrat zu gründen, liegt bei den Beschäftigten des Betriebs. Sie wird durch eine Betriebsratswahl umgesetzt. 

Nein, der Arbeitgeber kann die Gründung eines Betriebsrats nicht verhindern. 

Zunächst wird ein Wahlvorstand ernannt. Dieser setzt den Wahltermin fest, erstellt die Liste der Wahlberechtigten, nimmt Wahlvorschläge entgegen, organisiert und führt die Wahl durch und verkündet anschließend das Wahlergebnis. 

Die Organisation und Durchführung der Wahl übernimmt ein Wahlvorstand. Dieser wird entweder vom aktuellen Betriebsrat, durch eine Betriebsversammlung oder auf Antrag beim Arbeitsgericht eingesetzt. Die Wahlinitiatoren sind die Personen, die entweder zur Wahl des Wahlvorstandes einladen oder einen Antrag auf dessen Bestellung beim Arbeitsgericht einreichen. 

Wahlberechtigt sind nach § 7 BetrVG alle Arbeitnehmer des Betriebs, die das 16. Lebensjahr vollendet haben.

Leiharbeitnehmer sind wahlberechtigt, wenn ihre Überlassung an den Betrieb länger als drei Monate dauert.

Wählbar sind nach § 8 BetrVG alle wahlberechtigten Arbeitnehmer, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und dem Betrieb mindestens sechs Monate angehören. Außerdem dürfen sie die Wählbarkeit nicht durch eine Straftat verloren haben.

Leih- und Zeitarbeitnehmer dürfen sowohl im Verleiherbetrieb als auch im Entleiherbetrieb wählen, sofern sie dort länger als drei Monate eingesetzt werden. Allerdings können sie nur im Verleiherbetrieb gewählt werden. 

Die Stimmabgabe bei der Betriebsratswahl erfolgt geheim, unmittelbar, allgemein, gleich und frei.

Bei der Listenwahl, auch Verhältniswahl genannt, werden die Kandidaten über Listen gewählt. Jeder Wähler kann eine Liste wählen und hat dafür eine Stimme. Auf diesen Listen stehen die Kandidatinnen und Kandidaten in einer Reihenfolge.

Bei der Persönlichkeitswahl, auch Mehrheitswahl genannt, gibt es nur eine Liste, auf der alle Kandidatinnen und Kandidaten stehen. Jeder Wähler hat so viele Stimmen, wie Betriebsratsmitglieder zu wählen sind und kann entsprechend viele Personen wählen.

Im vereinfachten Wahlverfahren findet immer eine Persönlichkeitswahl statt.

Im „normalen“ Wahlverfahren wird im Wahlausschreiben grundsätzlich eine Listenwahl ausgeschrieben. Der Wahlvorstand darf nicht von vornherein eine Persönlichkeitswahl festlegen, da sonst die Wahl anfechtbar wäre. Wird jedoch nur eine Liste eingereicht, wandelt sich die Wahl von Gesetzes wegen von einer Listenwahl in eine Persönlichkeitswahl.

Bisher nicht! Die Wahl kann nur persönlich oder per Briefwahl erfolgen.

Nach der Wahl tritt der Betriebsrat zusammen und konstituiert sich, indem er aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen stellvertretenden Vorsitzenden wählt. 

Grundsätzlich ist jedes Betriebsratsmitglied von seiner beruflichen Tätigkeit ohne Minderung des Arbeitsentgelts freizustellen, wenn dies zur ordnungsgemäßen Durchführung seiner Aufgaben erforderlich ist. In größeren Betrieben mit mindestens 200 Arbeitnehmern können einzelne Betriebsratsmitglieder gewählt werden, die für ihre Betriebsratstätigkeit teilweise oder vollständig von ihrer regulären Arbeit freigestellt werden.